Hirngymnastik mit dem Gespräch als Ziel

Die gemütlichen Stunden mit der Familie brauchen nicht unter dem Einzug von iPad und dem Kinderkanal im Alltag zu leiden.

Hirnforscher sind sich darüber einig, dass Spiele die Gehirnentwicklung in weit höherem Grad fördern, als passive Zeit vor dem Bildschirm. Alle unsere Sinne werden stimuliert und die Sprache wird ganz automatisch im Gespräch über diese Spiele wachsen. Das Ziel ist weder, die Goldmedaille zu gewinnen noch als erster anzukommen – das Ziel ist das Gespräch und der Gewinn ist eine bereicherte Sprache.

1. Ein Koffer voll mit Dialogen und Gegensätzen

Kinder lieben Koffer. Große Koffer und kleine Koffer und alles, was sich in so einer Schatzkammer der Beschäftigungen verbergen kann. Und ich liebe Koffer eigentlich auch, weil sie praktisch sind für die Aufbewahrung.

Das Memory enthält 24 Karten aus Pappe mit (hübschen) Tiermotiven. Die Aufgabe besteht darin, Gegensätze zu finden und vor allem den Wortschatz zu erweitern. Das Memory ist ein großer Hit bei den Dreijährigen, aber auch die etwas jüngeren und etwas älteren Kinder können durchaus mitmachen.

Unterschiede – Wie unterscheiden sie sich?

Nimm z. B. die Memorykarten, um über die Unterschiede zwischen den beiden Gegensätzen zu sprechen – z. B. über den Unterschied zwischen wach sein und schlafen: Wann ist man wach? Wann schläft man? Was macht man in der Nacht? Was macht ein Kind tagsüber? Woran kann man sehen, dass es Tag oder Nocht ist? Usw.

Kaufe hier das Memory mit Gegensätzen

2. Funktionsverständnis – Was ist das?

Ja, das ist eine gute Frage. Das Beobachtungsspiel von Vilac ”Was ist das?” ist ein richtiges Familienspiel, das gerade diese Fähigkeit in der kindlichen Sprachentwicklung fördert.

Funktionsverständnis ist das Wissen darüber, wozu Dinge verwendet werden, und das Spiel gibt dem Kind die Möglichkeit, seine Kenntnisse über viele verschiedene Dinge zu entwickeln und zu erweitern. Es vergrößert den Wortschatz um eine Menge Namenwörter und gibt Anlass zu vielen Gesprächen über Formen und Farben.

Das Spiel kann auf unzählige Arten benutzt werden. Ausgehend von einer Figurenkarte wird das Kind gefragt: ”Was ist das?” Dann ist es die Aufgabe des Kindes, mit den geometrischen Holzplättchen die Figur auf der Aufgabenkarte zu legen, wonach die anderen raten sollen, was die Plättchen darstellen.

Man kann auf Zeit spielen oder die Plättchen (und die Karten) auf andere kreative Weisen verwenden. Lies u. a. hier über die vielen Spielideen. 

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3. ”Vorher und nachher”-Spiel

Dieses Spiel stärkt eine Menge Fertigkeiten, die deinem Kind helfen, ein größeres Verständnis für das Leben um uns herum zu enwickeln und dafür, wie einige Handlungen einer bestimmten Reihenfolge folgen.

Im Alter von 3-4 Jahren beginnt das Kind mit grammatischen Endungen und Vergangenheitsformen zu experimentieren. Obwohl diese noch nicht ganz sicher sitzen, übt das Kind sie und macht viele Fehler. Aber korrigiere dein Kind auf keinen Fall, denn alles wird sich von selbst regeln, wenn das Kind soweit ist.

Ein Spiel wie ”Vorher und nachher” ist ein geniales Spiel, um das logische Denken zu fördern, während das Kind grammatische Endungen und ein Verständnis für Zeit übt. Aufgabe des Spiels ist es, zwei zueinander gehörende Spielkarten zu finden, von der die eine eine Aktivität davor bzw. eine Aktivität danach zeigt. Das Kind wird ganz automatisch Sätze formulieren wollen, die Verben in verschiedenen Zeiten üben, wenn es Karten einander zuordnen soll, und beschreiben, was auf den beiden Bildern geschieht, und erklären, warum sie zusammen gehören.

Redet darüber, was die Tiere auf den Bildern machen und was sie wohl denken – so wird auch das Geschichtenerzählen entwickelt, theory of mind* und Kreativität. Das Spiel kann viel mehr und gibt auch Anlass zu Gesprächen über Alltagssituationen. Diese Gespräche über Aktivitäten, die sich in einer bestimmten Reihenfolge abspielen, werden dem Kind helfen, Situationen vorherzusehen, die im Alltag entstehen.

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4. Dialog um Gefühle

All meine Gefühle – innen und außen ist ein neues Brettspiel, das auf spielerische Art und Weise die gefühlsmäßige Entwicklung des Kindes unterstützt. Das Spiel bietet ein lustiges und gemütliches Spielerlebnis, während die ganze Familie, Erwachsene sowie Kinder, übt, über ihre Gefühle zu sprechen und diese zu erkennen – die schönen und die schweren. Das Spiel stärkt nicht nur das Familiengefühl kreiert, sondern schafft auch einen Familienkultur, in der es natürlich ist, über Gefühle,die man im Alltag erlebt, zu sprechen.
Das Spiel kann den Erwachsenen um dem Kind helfen, über Gefühle zu sprechen. Viele finden das schwierig und sehen dies als Tabu. Aber nichts desto trotz ist es wichtig, mit Kindern über Gefühle zu sprechen, da die Entwicklung der Gefühle nicht von alleine geschieht. Gefühle, genauso wie Sprache und Motorik, müssen stimuliert werden um sich entwickeln zu können und zu „wachsen“, damit unsere Kinder mit den besten Voraussetzungen für ein ausgeglichenes Gefühlsleben und einem stabilen Selbstwertgefühl aufwachsen. Das Spiel unterstützt das Aneignen der Sprache, um Gefühle zu beschreiben und das Verständnis für Gefühle – bei sich selbst und bei anderen.

All das hört sich komplizierter an, als es ist. Dem Spiel ist eine einfache Anleitung beigelegt, sodass man direkt beginnen kann. Es eignet sich für Kinder ab ca. 3 Jahren und älter.

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Spiele sind eine gute Methode, um Sprache hervorzulocken.

Spiele sind eine wunderbare, gemeinschaftliche Beschäftigung mit deinem Kind. Spielen ist gemütlich und eine gute Alternative zur Zeit vor dem Bildschirm, und ebenso wie das Geschichtenerzählen stärkt es die Beziehung zwischen Kindern und ihren Eltern. Die meisten Kinder können tatsächlich bei mehr mitmachen, als wir glauben. Obwohl die Spiele hier für verschiedene Altersstufen gedacht sind, kann man die Spielkarten und Plättchen auf viel mehr Arten verwenden, als für die sie gedacht sind, und auch über mehrere Altersstufen hinweg. Sprache wird durch das Spielen gestärkt – also gibt es keine Verlierer.

* Das ist die Fähigkeit sich ”eine Vorstellung von sich selbst und anderen zu machen sowie von den eigenen Gedanken, Gefühlen, Absichten, Geisteszuständen u. Ä. und denen der anderen” … „eine Theorie darüber oder ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass die Handlungen anderer Menschen oder ihre Art zu reagieren aus ihren Gedanken, Auffassungen, Gefühlen, Motiven usw. entspringen und von diesen ausgehend verstanden werden können.“(Lose:147). Quelle