Piktogramme – wie?

Emilie sagt gute Nacht und zeigt das Piktogramm dafür. Hast du von den Piktogrammen gehört?

Du hast sicher bereits von Piktogrammen gehört und wie diese in Bezug auf Kinder, die eine Einschränkung haben, genutzt werden können. Dass sie einen Wiedererkennungswert haben und eine Sicherheit für den Alltag der Kinder darstellen und dass sie dadurch die täglichen Routinen der Kinder erleichtern, da diese wissen was sie tun und lassen sollen.

 

Aber sind es nur Kinder mit Einschränkungen, die durch die Hilfe von Piktogrammen einen einfacheren Alltag haben?

Nein! Alle Kinder und Erwachsene werden mit diesen kleinen Karten unterstützt.

Wir wissen alle, und haben es millionenfach gehört, dass Routine, Routine und noch mehr Routine gut für unsere Kinder ist – die großen und die kleinen. Die Piktogramme werden bereits in Kindergärten, Kinderbetreuungen und Grundschulen genutzt, um zu zeigen, was im Laufe des Tages geschehen soll – ein visuelles Unterstützungssystem, welches die Kinder leitet.

Wieso sollten wir das also nicht auch zu Hause nutzen?

Kinder können bei Auswählen der Piktogramme helfen

 

ABER IST DAS ALLES? DASS SIE NUR DEN TAGESABLAUF ZEIGEN?

Piktogramme sind viel mehr als nur Karten. Bei uns zu Hause sind sie wie ein extra Erwachsener. Ein Erwachsener, der leitet, hilft und unseren Kindern erzählt, was sie tun sollen, wenn ich gerade keine Zeit habe oder dabei bin, das Abendessen und Pausenbrot zuzubereiten und gleichzeitig die Windeln meines Jüngsten wechsle.

Die Karten sind ein Hilfsmittel, um das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein eines Kindes zu stärken. Denn wenn ich sage, dass es jetzt Schlafenszeit ist, dann läuft Emilie nach unten und schaut, was sie tun soll, zieht sich um und kommt mit der Zahnbürste und Zahnpasta zurück, denn jetzt werden die Zähne geputzt und dann wird mit Stolz über den gerade erreichten Erfolg die Gutenachtgeschichte gelesen.

Es ist ein Werkzeug, das den Kindern hilft, sich selbst zu helfen und welches den Kindern in den täglichen bekannten und unbekannten Situationen Ruhe und Sicherheit gibt. Die Karten geben den Kindern eine helfende Hand, um neue Dinge auszuprobieren, da sie in unbekannten Situationen, wie z.B. bei einem Ausflug mit dem Kindergarten, während den Ferien o.ä., wiedererkennbar sind.

Ich erlebe selbst im Alter von 26 Jahren, dass ich in ungewohnten Situationen nervös werde. Wenn ich mehr über den Ablauf erfahre, werde ich ruhiger und bin viel motivierter bei der Sache.

 

Genauso ist es auch für Kinder.
Wir lieben es alle, zu wissen, was passieren wird.

 

Und unsere Kinder lieben es uns zu zeigen, was sie gemacht haben. Wenn Emilie mit ihrer Zahnbürste angelaufen kommt ist sie 1m größer als zuvor, weil sie sich selbst darum gekümmert hat! Ein Gefühl, das ich als Mutter bei meinem Kind liebend gerne sehe – und ich bin nicht für diese Glücksgefühle verantwortlich, das ist, dank unserer Karten, ihr eigener Verdienst.

 

WIE WERDEN PIKTOGRAMME IN DER PRAXIS GENUTZT?

Der traditionelle Weg, Piktogramme zu nutzen ist, diese aufzuhängen, die Bilder auszuwählen, welche die Aktivitäten des Tages beschreiben und anschließend die Bilder zusammen mit dem Kind durchzugehen. Hänge die Karten an einen Ort, an dem das Kind sie sehen kann und lasse das Kind eventuell dabei helfen. Die Karten können auch an verschiedenen Orten im Haus hängen, je nachdem, wo das Kind sie für richtig hält. Sie können etwas allgemeiner sein oder eher detaillierter.

Wir haben drei Kinder in unserem Haushalt, Emilie mit 5,5 Jahren, Asta mit 2,5 Jahren und Nora mit 8 Monaten. Die Größte kann selbst zur Toilette gehen, während Asta versucht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und auch Ihre Toilettenroutine zu finden. Wir haben deshalb beschlossen, Piktogramme im Badezimmer aufzuhängen, damit sie sehen kann, was sie nach dem Toilettenbesuch tun soll.

Toilette – abputzen – spülen – Hände waschen – Hände abtrocknen.

Wir haben auch einige für die Morgenroutine in dem Zimmer unserer Ältesten hängen, ich bin für alle drei Kinder morgens verantwortlich und kann merken, dass es mir extrem hilft, dass die Kinder wissen, was sie zu tun haben. Wenn sie es vergessen, wissen sie, wo sie nachschauen sollen. In Emilies Zimmer hängen Bilder von:

Bett – Kleider – Frühstück – Fernsehen – Zähne putzen – Jacke

Und ich merke wirklich einen Unterschied in unseren Morgen-, Abend- und Toilettenroutinen, denn die Kinder wissen, was sie tun sollen. Und vor allem sind sie stolz, wenn sie eine Routine selbst geschafft haben.

Natürlich haben wir auch ein paar Tage, an denen etwas schief geht, weil sie aus irgendeinem Grund nicht in die Gänge kommen oder 7 Teddybären mit in den Kindergarten nehmen wollen, weil Emilie mit einer Freundin ausgemacht hat, dass sie zum Teddybären-Geburtstag gehen sollen. Das regeln die Karten nicht, aber alles in allem sind sie eine helfende Hand!

Du kannst auch eine allgemeinere Liste für Frühstück, Kindergarten, zu Hause, Spiel, Abendessen, Dusche und das Bett entwerfen.

Spiele etwas mit ihnen und finde heraus, was am besten zu deinem Kind und deinem Alltag passt. Die ausführliche Liste oder die etwas Allgemeinere.

 

KANN MAN DIE PIKTOGRAMME FÜR ETWAS ANDERES NUTZEN?

JA!!

Du kannst Piktogramme für alles Mögliche nutzen, ich habe hier ein paar Arten aufgeschrieben, wie wir bei ciha Piktogramme nutzen:

Emilie malt nach einem Piktogramm nach

  1. Nachmalen:
    Diese Idee kam von Emilie. Man wählt eine Sache aus, die man gerne malen möchte und sucht die Karte. Einfach, simpel und direkt.
  2. Die eigene Geschichte erzählen:
    Ob es zur Schlafenszeit oder mitten am Tag ist, hier zu Hause ist Geschichtenerzählen immer ein großer Hit. Lasse das Kind aussuchen, was in der Geschichte passieren soll und erfinde diese anhand der Karten, die ihr zusammen auswählt.
  3. Erinnerungen:
    Gehe schöne Erinnerungen mit deinem Kind durch, lustige Dinge, die ihr erlebt habt und baue die Geschichte mit den Piktogrammen auf. Frage das Kind „Kannst du dich erinnern, was passiert ist, als wir…“ und wähle evtl. vorher drei Karten, aus denen das Kind die richtige finden soll.
  4. Gesang:
    Ähnlich wie bei der Geschichtenerzählung kannst du hier Bilder finden, die zu Liedern passen, die ihr bereits kennt oder erfindet eure eigenen Lieder
  5. Wortschatzserweiterung:
    Hier gibt es verschiedene Versionen: Für jüngere Kinder – nutze die Karten, um die Aussprache zu trainieren. Der Erwachsene sagt das Wort und das Kind soll es wiederholen. Für die älteren Kinder – teile das Wort in Silben auf, evtl. einfach durch Klatschen.
  6. Wer bin ich?
    Du kennst dieses Spiel sicher schon, wir liiiiiiiiiieben es hier zu Hause! Finde ein Stirnband, ziehe es auf und lege die Karten verdeckt auf den Tisch. Die Person mit dem Stirnband zieht eine Karte und klemmt sie in das Stirnband, ohne die Karte anzusehen. Die anderen Teilnehmer erzählen nun von der Karte, ohne zu sagen, was sie zeigt – die Person mit dem Stirnband soll nun raten, was auf dem Bild zu sehen ist.
  7. Welche Wortklasse zeigt die Karte?
    Diese Variante ist gut für größere Kinder, da es um Wortklassen geht (Substantive, Verben, Pronomen, Adjektive usw.) Wähle eine Karte und lasse das Kind erzählen, zu welcher Wortklasse die Handlung/der Gegenstand gehört.
  8. Das große Plauder Buch
    Die Karten passen zum Buch bzw. sind im gleichen Stil gezeichnet. Wir haben das Buch gelesen und dann hat Emilie das Gelesene mit den Piktogrammen erklärt. (dies ist nicht mit allen Seiten möglich, aber generell funktioniert es gut)

 

das Piktogram zeigt, dass wir jetzt schlafen gehen, aber erst singen wir ein Lied

Die Gutenachtgeschichts-Karte wird hier genutzt, um Lieder zu erfinden. Emilie nutzt sie um das dänische Gutenachtlied „Das Wiegenlied des Elefanten“ zu zeigen.

 

WIESO GENAU PIKTOGRAMME VON CIHA? 

Wir haben die Piktogramme als Geschenk erhalten und deshalb auch die Werbung – es ist nicht unser erstes Set an Piktogrammen, aber es ist das Set, das die Kinder am besten finden.

Was ich an diesen Piktogrammen mag, ist, dass ein Teil dabei ist mit Personen ohne Haare und leerem Namensfeld. Also begannen wir, uns selbst zu zeichnen, wodurch diese sehr persönlich wurden und so war das ein guter Start für die Kinder. Das konnte man bei unseren früheren Piktogrammen nämlich nicht.

Sie sind dick und halten es aus, wenn ein 8-Monate altes Baby sie in den Händen hat, ohne dass sie zerknicken. Man kann eine Menge Piktogramme auf Google zum Selbstdrucken finden, das haben wir auch versucht, haben diese sogar laminiert, aber die halten nicht annähernd so gut wie diese.

Wir haben das Buch „Das große Plauder Buch“ von Ciha (selbst gekauft und bezahlt) bei dem man der Mutter, dem Vater und deren Kindern folgt. Die Karten sind im gleichen Stil gezeichnet, sodass sie gut zusammenpassen – was meine Kinder richtig toll fanden, sodass sie Lust bekamen, das Buch noch einmal zu lesen.

Der Preis ist mit XX Euro in Ordnung finde ich und es gibt einige Karten in der Box, die wir nie im Alltag nutzen, z.B. Hörapparat, aber die werden in Spiele integriert, damit die Kinder so über Vielfalt lernen. Die Karten kommen in einer schönen, dicken Box, sodass sie sicher weggepackt werden können.

 

Liebe Größe Rikke Fønsskov
Liebende Mutter von drei Pavianen, verheiratet mit dem König des Dschungels und glücklich zwischen meinen Leberpasteten-Snacks und Flecken auf der Couch.
Sieh mehr von mir auf meinem Instagram-Profil @fru.foensskov

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